Feinde der Zeit: Roman (German Edition) by Julie Cross

Feinde der Zeit: Roman (German Edition) by Julie Cross

Autor:Julie Cross [Cross, Julie]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
ISBN: 9783104013725
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2013-08-15T22:00:00+00:00


13

16. Juni 2009, 23:18 Uhr

Ich befand mich in demselben Flur im Kellergeschoss des Plaza, aus dem ich losgesprungen war, und fühlte mich hundeelend. Hoch zwei. Auf zitternden Beinen taumelte ich zurück in den Hauptraum. Als ich dort eintraf, kam Stewart schlitternd vor mir zum Stehen.

»Hast du ihn gefunden?«, fragte sie.

Ich brauchte einen Moment, bis mir einfiel, wovon sie sprach, dass für sie seit unserem letzten Zusammentreffen nur wenige Minuten vergangen waren. »Äh, nein. Was ist mit Kendrick?«

»Wo zum Teufel ist er denn hin, der kleine Scheißer?«

Ich schüttelte den Kopf und kämpfte gegen Übelkeit und Erschöpfung an, die mich nach Zeitreisen immer befielen. Uns blieb nur ungefähr eine Sekunde zum Nachdenken, dann kamen Kendrick, Mason und ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte, durch Kendricks Flur auf uns zugerannt. Es war anzunehmen, dass der Typ, vor dem sie flohen, ein EOT war.

Zwei weitere Männer tauchten plötzlich direkt hinter Stewart auf. Wir wirbelten herum und legten auf die Neuankömmlinge an. Stewart verzog wütend das Gesicht, als mit einem Mal ein weiterer Mann hinter ihr stand. Sie steckte die Waffe weg und rang den Angreifer zu Boden.

Der Typ, der hinter Mason und Kendrick hergelaufen war, streckte seine Hand nach Masons Kapuze aus. Ich machte einen Hechtsprung und packte seine Fußgelenke. Er fiel rücklings zu Boden und machte, ebenso wie der andere Mann vorher, ein erfreutes Gesicht, als er mich sah.

»Perfekt«, sagte er. »Ich muss dir was zeigen.«

Ich spürte, dass er zu springen versuchte, wie Cassidy, aber diesmal war ich vorbereitet. Ich konzentrierte mich mit ganzer Kraft auf diesen Moment und diesen Ort. Er schrie laut auf und legte seine Hände an den Kopf.

Mit all meiner verbliebenen Energie kämpfte ich gegen seinen Versuch an, mich von dort wegzubringen.

»Stopp! Hör auf!«, schrie er.

Mason drehte sich um und sah uns an. Ich ließ den Mann los. Er rollte sich auf dem Boden zusammen, wand sich vor Schmerz und presste dabei die Hände auf die Ohren.

»Was hast du denn mit dem gemacht?«, fragte Mason und starrte den Mann ungläubig an.

Ich setzte mich auf und konnte meinen Blick nur mit viel Mühe auf etwas fokussieren. Diesen Nebeneffekt der Zeitreisen hatte ich ganz und gar nicht vermisst. »Ich … ich weiß auch nicht. Er ist einfach –«

Plötzlich regte sich der Mann nicht mehr, und ich bekam es mit der Angst zu tun. Bitte sei nicht tot.

Mason fühlte ihm den Puls und wurde blass. Als er die Hand vom Kopf des Mannes hob, floss Blut aus seinem Ohr.

»O Gott«, murmelte ich und sah mich verzweifelt im Raum um. »Kendrick! Komm hierher!«

Ich starrte den Mann weiter an, bis ich Schritte hinter mir hörte.

»Das kommt von seinem letzten Sprung. Er muss zu weit oder zu schnell gesprungen sein«, sagte Kendrick und schaute mich an.

Tu was, versuchte ich ihr ohne Worte zu sagen. Sie kniete sich neben ihn und legte die Finger an seinen Hals.

»Schwacher Puls«, murmelte sie. Mit zitternden Händen drehte sie seinen Kopf von einer Seite auf die andere und schnappte vor Schreck nach Luft, als das blutverschmierte Ohr sichtbar wurde.



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